Die Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes haben sich geändert – und HR muss dies ebenfalls tun. Im neuen Umfeld ist das Unternehmen König, das Mut beweist und eingeschlagenen Strategien und linearen Denkweisen den Rücken zukehrt.
Willkommen in der VUCA-Welt
Volatil. Unsicher. Komplex. Mehrdeutig. So sieht unsere Welt aktuell aus – und wird sich auch nicht mehr so schnell ändern. Besonders durch die Digitalisierung ist das (Arbeits-)Umfeld mittlerweile deutlich komplexer als wir es noch von Zeiten des Arbeitgebermarktes kennen. Die Rahmenbedingungen ändern sich regelmäßig, Interessen werden immer vielschichtiger, Informationen verlieren ihre Berechenbarkeit, es kommen immer neue Mitspieler dazu.
Unternehmen bereitet die VUCA-Welt Kopfschmerzen, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen. Für HR ist das nicht anders. Hier kommen neben der Digitalisierung auch noch der Fachkräftemangel und der demographische Wandel hinzu. Alles in allem bedeutet das: Eingeschlagene Strategien und lineares Denken sind in der VUCA-Welt keine Lösung, sondern eher ein großes Problem.
Weg von der Linearität im HR-Bereich
In einer Welt, in der Altbewährtes seinen Wert verliert, muss HR neues ausprobieren. Bei 1,7 Millionen offenen Stellen und nur 17% aktiven Kandidat*innen reicht es nicht aus, den Weg zu gehen, den man immer gegangen ist. Wie kann ein Unternehmen als Arbeitgeber herausstechen, wenn 3,4 Millionen andere Arbeitgeber genau das gleiche machen?
Im neuen Umfeld geht es um Mut. Mut, das Mindset zu ändern, sich von Barrieren zu befreien und etwas Neues auszuprobieren. Für mehr Transparenz, Kollaboration, Flexibilität. Und im Endeffekt: für ein besseres Arbeiten.
Mut, das Mindset zu ändern
Moderne Personalarbeit hat sich von dem “Human Resources”-Gedanken schon längst verabschiedet. Mitarbeitende können nicht mehr als “Ressourcen” gesehen werden, die wie Maschinen ihre Aufgaben erledigen und nichts im Gegenzug erwarten. Mit der Zufriedenheit der Mitarbeitenden steht und fällt das Unternehmen – denn wer sich im heutigen Arbeitsmarkt nicht mehr in seinem Unternehmen wohlfühlt, kündigt und sucht sich einen neuen Arbeitgeber. Personalarbeit heißt: Mitarbeitende wertschätzen, fördern, unterstützen. Unternehmen müssen ihr Mindset anpassen und daraufsetzen, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die genau das leisten kann.
Mut, sich von Barrieren zu befreien
Wenn im Recruiting die Bewerbungen ausfallen, ist es einfach, sich mit den Worten “Der Fachkräftemangel ist schuld!” zu rechtfertigen. Einfach ja, aber eine Lösung? Das auf jeden Fall nicht.
Natürlich sorgt die Situation am Arbeitsmarkt dafür, dass die Anzahl der eingehenden Bewerbungen sinkt. Mittlerweile kann sicherlich jede Personaler*in ein Lied davon singen. Nichtsdestotrotz ist der Fachkräftemangel nicht schuld an allen Problemen. Oder spricht man im Vertrieb vom Kundenmangel, wenn die Kundschaft ausbleibt? HRler*innen sollten sich deswegen vor der Schuldabweisung fragen: Ist unser Bewerbungsprozess für die Kandidat*innen so einfach wie möglich? Geben wir genug Infos auf der Karriereseite? Erwecken wir überhaupt genug Aufmerksamkeit? Was unterscheidet uns von der Konkurrenz?
Es gibt unglaublich viele Punkte entlang der Candidate Journey, die die Talente abschrecken und ebenfalls für fehlende Bewerbungen sorgen können. Es braucht Mut, die eigenen Prozesse und Methoden zu hinterfragen und den schwarzen Peter nicht zu schnell abzugeben.
Mut, etwas Neues auszuprobieren
Ein neues Umfeld kann nicht mit alten Methoden erobert werden. Deswegen braucht es zu guter Letzt noch einmal den Mut, in neue Gewässer zu steigen. Das Problem “Neue Methoden im Recruiting” kann dabei wunderbar mit einem Fallschirm-Sprung verglichen werden:
Viele Menschen haben Angst davor – einfach, weil es als Risiko wahrgenommen wird, das viele nicht bereit sind, einzugehen. Während natürlich nicht jeder Sprung einwandfrei verläuft, ist es statistisch deutlich wahrscheinlicher, mit dem Auto einen Unfall zu bauen. Wie hier das Nutzungsverhältnis aussieht, müssen wir sicherlich niemandem erklären.
Was das mit Recruiting zu tun hat? Nun, unglaublich viele Unternehmen setzen weiterhin auf die klassische Stellenanzeige auf Jobbörsen. Sie ist die altbewährte Methode, während vor neueren Maßnahmen noch stärker zurückgeschreckt wird. Dabei ist es de facto für den Recruiting-Erfolg deutlich “gefährlicher”, weiterhin nur auf die Stellenanzeige zu setzen, als in neue Maßnahmen zu investieren.
Was den Sprung ins Blaue sicherer macht
Natürlich kann jeder Fallschirmsprung auch daneben gehen, wenn es an der Ausrüstung mangelt. Personaler*innen, die den Sprung wagen, benötigen deshalb:
- Die passenden Wetterbedingungen. Wenn die Teammitglieder keine neuen Maßnahmen testen wollen und sich dagegenstellen, wird aus dem Sprung nichts. Hier kommt auch wieder der Faktor Unternehmenskultur ins Spiel – und dabei besonders die Anforderung, Wandel zu begleiten und alle Angestellten mit ins Boot zu holen.
- Ein geeignetes Landegebiet. Um erfolgreich navigieren zu können, müssen HRler*innen wissen, wo es hingeht. Heißt: Hinter neuen Maßnahmen muss eine übergeordnete Strategie stehen, die Ziele und Methoden zur Erfolgsmessung liefert.
- Einen Experten an der Seite. Besonders die, die wenig Erfahrungen mit neuen Maßnahmen, wie beispielsweise Personalmarketing auf Social Media, besitzen, profitieren von einer erfahrenen Person an der Seite, die weiß, welche Maßnahmen Erfolg bringen und welche nicht. So spart sich HR sehr viel Budget für das Testen – und im Extremfall einen freien Fall.
Wir als Experten für Sie!
Durch ihre tiefgründige Expertise haben externe Dienstleister, wie wir, auch immer einen Blick auf aktuelle Trends und Herausforderungen in ihrem Bereich. Unternehmen können davon profitieren und schnell auf veränderte Kandidatenwünsche, Plattformen und Denkansätze reagieren.
Als Expert*innen im Bereich Personalmarketing verbinden wir Ihre Stellenanzeige mit echten Aufgaben und Performance Marketing. Die reale Aufgabe ist dabei die “JobChallenge”, mit der Sie sich von Ihrer Konkurrenz abgrenzen und auch passiv wechselwillige Talente begeistern. Gleichzeitig spielen wir sowohl Ihre Stellenanzeige als auch die passende JobChallenge zielgruppengenau auf Social Media aus. So erreichen wir genau die Kandidat*innen, die Sie suchen.
Unsere Learnings
- Mut ist in vielen HR-Bereichen gefragt. Ob Mindset, Schuldzuweisungen oder neue Maßnahmen: Im aktuellen Umfeld lohnt es sich, Neues zu wagen.
- Im Recruiting und Personalmarketing können neue Maßnahmen wie ein Sprung ins Blaue wirken. De facto sind sie aber die Mittel, die im Kampf um die Talente am effektivsten sind.
- Damit neue Maßnahmen funktionieren, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehört vor allem das Zurückgreifen auf Expert*innen, die Sie bei der Implementierung und Durchführung unterstützen können.
Hier finden Sie weitere nützliche Beiträge zu diesem Thema:
- Experteninterview mit Martin Gaedt: Es gibt keinen Fachkräftemangel
- People and Culture: Die neue Ausrichtung im Personalwesen?
- Personalmarketing: Ist “do-it-yourself” immer die beste Wahl?
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