Hochseiltanz am Arbeitsmarkt

Was soll der Zirkus?
Aber jetzt mal ehrlich, was soll der Zirkus? Ganz einfach: In Deutschland gibt es rund 3,4 Mio. Arbeitgeber. Was glauben Sie, wie hoch der Anteil der Unternehmen ist, den Ihre Zielgruppe kennt – und darüber hinaus noch als attraktiven Arbeitgeber wahrnimmt? Eher gering. Wenn Sie nicht gerade den glücklichen Umstand à la Apple, Tesla & Co. besitzen, allein durch die Marke weit bekannt zu sein, heißt es: von null anzufangen. Wenn Sie also in Ihrer Zielgruppe keine produktgegebene Sichtbarkeit besitzen, müssen Sie ganz besonders mit Ihrer Arbeitgebermarke auftrumpfen und zunächst überhaupt an Sichtbarkeit gewinnen. Aber Achtung, das heißt natürlich nicht, dass markenstarke Unternehmen sich nicht auch zusätzlich im Arbeitsmarkt positionieren müssen – eine starke Produktmarke allein, reicht heute nicht mehr aus, ausreichend Talente für sich zu gewinnen.
Bisherige Recruiting-Kanäle
Kommen wir noch einmal kurz zum Anfang zurück. Wir wissen, dass diese bestehenden Kanäle zur Ansprache aktiv Suchender geeignet sind:
- Jobmessen
- Karriereseite
- Active Sourcing
- Jobbörsen
- Stellenanzeigen
- Business Netzwerke
Diese Kanäle sind bestens optimiert und haben ihr Potenzial voll ausgeschöpft, sodass sie keine Veränderungen mehr erzielen. Neue Möglichkeiten ergeben sich bei der direkten Ansprache passiver Kandidat*innen. Dabei wird der bestehende Recruiting- und Personalmarketing-Mix sinnvoll ergänzt.
Manege frei für das Personalmarketing
Das zeigt deutlich, dass die Kandidat*innen einem Überangebot gegenüberstehen. Um sich als Arbeitgeber einen Vorsprung zu verschaffen, ist es entscheidend:
- sich von der Konkurrenz abzuheben,
- sichtbar zu werden, wo man es noch nicht ist,
- den bestehenden Recruiting-Mix zu verstärken und
- obendrein keinen täglichen Mehraufwand zu haben.
Um all das zu erreichen, muss sich HR kein neues Kunststück einfallen lassen, sondern greift auf das Repertoire der Marketingwelt zurück. Man kann sagen, dass der Personalbereich auf den Marketingbereich trifft und ein Zusammenspiel aus Personalmarketing-Maßnahmen herauskommt, das für die Gewinnung von Talenten genutzt wird.
Passive Talente adressieren
Social Media
Jetzt bloß keine voreiligen Schlüsse ziehen und die Stellenanzeige “einfach” auf Twitter, Facebook & Co. veröffentlichen – wie es bei Jobbörsen oder im privaten Netzwerk auf LinkedIn üblich ist. Es wird wenig bringen, die vorgefertigte Stellenanzeige auf eine weitere Plattform 1:1 zu übertragen. Denn hier erreicht man die Zielgruppen in ihrer Freizeit, wo diese eine andere aufregendere Content-Form erwarten.
Jobcontent
Um aus der Masse an Arbeitgebern und deren Vakanzen herauszustechen, helfen aufmerksamkeitsstarke, jobrelevante und fachliche Inhalte in Form von gesponserten Posts und Kampagnen.
Die Kombination aus realen Jobinhalten und einer zielgruppengenauen Ausspielung auf sozialen Netzwerken, lässt den Mehrwert von Personalmarketing im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar werden. Sichtbarkeit ist die “neue Währung”, um im War for Talents mithalten zu können. Denn damit überhaupt Bewerbungen eingehen können, muss zunächst der Recruiting-Funnel gefüllt werden. Das heißt:
- sich als attraktiven Arbeitgeber innerhalb der Zielgruppe positionieren.
- Kandidat*innen über Jobmöglichkeiten informieren.
- mit jobrelevanten Inhalten das Interesse passender Talente gewinnen.
- Interessierte Kandidat*innen mit der Karriereseite und Stellenanzeige überzeugen.
Warum die Sichtbarkeit die entscheidende Kennzahl ist
Um also neue Talente für sich gewinnen zu können, ist es wichtig, in der Zielgruppe sichtbar zu sein und interessierte Personen mit spannendem Content auf die Stellenanzeigen weiterzuleiten.
Wie auch Sie den Traffic Ihrer Stellenanzeigen erhöhen können?
Machen Sie den Unterschied!
Unsere Learnings
- Viele Unternehmen buhlen um ein begrenztes Kontigent an Kandidat*innen. Arbeitgeber müssen daher mit innovativen Kandidatenansprachen punkten, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
- Das Interesse passiver Talente für einen neuen Job zu wecken, braucht viele Touchpoints. Permanente Sichtbarkeit innerhalb der Zielgruppe erzeugt solche wichtigen Kontaktpunkte und führt nachhaltig dazu als potenzieller Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
- Einzelne, zeitlich begrenzte Maßnahmen bringen (langfristig) wenig Impact für die HR-Strategie, als ein gut auf die Zielgruppe abgestimmter Mix an verschiedenen Personalmarketing- und Recruiting-Maßnahmen.
Hier finden Sie weitere nützliche Beiträge zu diesem Thema:
- Experteninterview mit Eva Stock – Recruiting ist eine Frage der Einstellung
- Personalmarketing auf Social Media: So werden Arbeitgeber zum Eye-Catcher
- Performance Marketing – die Revolution im Recruiting
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