Was können Arbeitgeber tun, wenn niemand mehr auf die Karrierewebseite kommt? Unser Geschäftsführer und Co-Founder Michael Benz brainstormed gemeinsam mit Gero Hesse im Saatkorn-Podcast über diese Fragestellung. Das Problem, dem viele Unternehmen gegenüberstehen: Fehlende Klicks und Bewerbungen auf der Karriereseite.
Ein kleiner Vorgeschmack auf eine Folge aus dem Podcast von SAATKORN – Michael Benz im Vorab-Interview:
Was macht eine “gute” Karriereseite aus?
Oft stecken Unternehmen sehr viel Zeit und Budget in die Erstellung von “Hochglanz”-Karriereseiten und wundern sich im Nachhinein, wenn Bewerbungen und Klicks ausbleiben. Dabei ist die Frage immer: Was erwarten meine Talente von meiner Karriereseite? Und das sind eben keine Hochglanzbilder, sondern eine optimale User Experience (UX), Infos über den Job und die Unternehmenskultur, Ansprechpartner*innen, ein einfacher Bewerbungsprozess… Arbeitnehmende haben im aktuellen Arbeitsmarkt den Hebel in der Hand und verlassen die Karriereseite schnell, wenn ihnen nicht an allen Punkten eine gute Candidate Experience geliefert wird.
Jetzt sieht die Karriereseite gut aus, aber Klicks bleiben trotzdem noch aus. Woran liegt das?
Die meisten Talente sind passiv wechselwillig und damit nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Job. Damit sind sie auch nicht aktiv auf Karriereseiten unterwegs – und stoßen in ihrem Alltag so gar nicht auf die Inhalte, die Unternehmen dort aufwendig zur Verfügung stellen. Sie müssen also erst (auf anderen Kanälen) angesprochen und überzeugt werden, um sich die Karriereseite anzuschauen.
Und wie können passive Talente auf die Karriereseite gelockt werden?
Talente müssen da angesprochen werden, wo sie sich in ihrem Alltag aufhalten. Und das sind eben keine Jobbörsen, sondern vor allem diverse Social-Media-Kanäle, Webseiten und Apps. Da braucht es wiederum authentischen Content, der das Interesse weckt, sich näher mit dem Unternehmen zu befassen. Aus unserer Erfahrung sind das vor allem spannende Jobinhalte, die Lust auf genau so eine neue Herausforderung machen.
Und was muss dann in der Stellenanzeige im Vordergrund stehen?
Grundsätzlich gilt: Buzzwords wie “dynamisches Arbeitsumfeld” oder “Teamfähigkeit” eher streichen, Anforderungsbeschreibungen so kurz wie möglich halten und dafür den Fokus auf Job und Unternehmenskultur legen. Das sind schließlich die Faktoren, mit denen sich ein Arbeitgeber von der Konkurrenz abgrenzt. Wenn in der Stellenanzeige das gleiche steht wie in allen anderen auch, ergibt sich für die Kandidat*innen am Ende kein Grund, genau zu diesem Unternehmen zu wechseln.
Und wie erweckt HR am Ende konkret die Lust auf einen Jobwechsel?
Genau wie der Autokauf ist der Jobwechsel keine Entscheidung, die man von heute auf morgen trifft. Auch, wenn Karriereseite und Stellenanzeigen beim ersten Blick der Talente gut und ansprechend aussehen, heißt das noch nicht, dass sie sich auch (direkt) bewerben werden. Wir kaufen ja schließlich auch nicht gleich ein Auto, wenn wir die Werbung dafür gesehen haben. Arbeitgeber müssen hier dranbleiben und vor allem: Viele Touchpoints setzen. Nur, wenn die Talente regelmäßig auf das Unternehmen stoßen und dabei positive Erfahrungen sammeln, erreiche ich am Ende auch eine Bewerbung.
Interesse geweckt?
Mehr Ideen und Inspiration zu dem Thema finden Sie in der SAATKORN Podcast Episode.
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