Arbeitswelt 4.0
Wir entwickeln heute bereits Aufgaben, die Menschen und Roboter von morgen lösen sollen werden. Zunehmende digitale Vernetzung, Globalisierung und E-Commerce prägen die Arbeitswelt 4.0 maßgeblich. Neben neuen, zum Teil noch unbekannten und kuriosen Stellentiteln stellt sich immer häufiger die Frage, welche Qualifikationen und Abschlüsse potenzielle Kandidat*innen für solche Jobs mitbringen müssen. Mit dieser Herausforderung sieht sich vor allem das Personalwesen konfrontiert. Recruiting hat die Aufgabe, die noch fremden Anforderungsprofile in Stellenanzeigen umzuformulieren. Head Hunting oder Talent Akquisition gehen anhand dessen auf die Suche nach qualifizierten Kontakten. Aber wie findet man Kandidat*innen, ohne zu wissen nach wem man eigentlich suchen soll?
Recruiting like Elon Musk
Tesla-Chef Elon Musk umgeht das Anforderungsprofil indem er „zwingende” Voraussetzungen für eine Vakanz vernachlässigt und die konkrete Aufgabe hinter der Position vorstellt. Er geht den Weg einer neuen Kandidatenansprache auf der Social-Media-Plattform Twitter und verändert somit den Fokus auf das Wesentliche. Heißt: Ob Schulabschluss oder nicht, viel wichtiger ist ihm, dass Kandidat*innen die Aufgaben lösen können, die ihnen in ihrem späteren Job begegnen.

Neue Kandidatenansprache für New Jobs-Vakanzen
Daher muss also ein Umdenken in den Köpfen der Recruiter*innen stattfinden. Mit den bestehenden Anforderungsprofilen erreicht man nicht die Kandidatinnen und Kandidaten, die für die New Jobs wie Augmented-Reality-Reisegestaltung, Site Reliability Engineering und KI Business Development Management in Frage kommen. Die „veralteten“ Anforderungsprofile können gar nicht die Qualifikationen der neuen Jobs abbilden. Denn unklar bleibt, welche Abschlüsse und Qualifikationen überhaupt für die Bewältigung der neuen Aufgaben notwendig sind. Das Mantra sollte sein: weg von standardisierten Formulierungen ausgedienter Stellenanzeigen – hin zu der realen, aktuellen Aufgabe im Unternehmen.
Es zählen: Erfahrungen, Stärken und Interessen der Talente
Stellt man die Aufgabe in den Mittelpunkt werden die Talente adressiert, die mit ihrem Wissen und Können punkten. Erfahrungswerte, persönliche Stärken und Interessen werden so zum Auswahlkriterium bei der Personalsuche. Sie geben Aufschluss darüber, ob die Kandidat*innen den Aufgaben der New Jobs gewachsen sind. Wie bei Elon Musk rückt der Abschluss in den Hintergrund.
Denn die Studienabschlüsse von morgen, wird es für die Bewerber*innen von heute noch nicht geben. Viele Universitäten sind erst dabei bestehende Studienrichtungen mit Vertiefungen in den Fachbereichen Cyber Security, IoT usw. anzubieten. Bis die ersten mit erfolgreichen Abschlüssen in den Kandidatenpool der HR-Abteilungen fallen, werden noch ein paar Jahre vergehen. Auch die Weiterbildungsangebote auf diesen Gebieten stecken noch in den Kinderschuhen. Die Unternehmen können aber nicht warten, sondern müssen jetzt nach kompetenten Fachkräften suchen, um den Strukturwandel zu meistern.
Unsere Tipps für das Recruiting von Kandidat*innen für New Jobs:
- Neuen Berufstätigkeiten und Jobtitel aufgeschlossen begegnen.
- Verstärkt Wert auf die praktischen Erfahrungen und Fertigkeiten legen.
- Quereinsteiger*innen Chancen einräumen.
- Die genauen Aufgaben, die das neue Teammitglied hat, mit den Fachabteilungen besprechen.
- Kompetenzen der Bewerber*innen im Vorstellungsgespräch oder bei Arbeitsproben kennenlernen.