Durch die Digitalisierung gibt es heute Jobs, an die vor fünf Jahren noch keiner gedacht hat. Ergo gibt es weder vorgefertigte Anforderungsprofile noch viele Kandidat*innen, die für die Aufgaben geeignet sind. Wie HR trotzdem die passenden Spezialist*innen von sich zu überzeugt, haben wir im aktuellen Beitrag zusammengefasst.
Was ist Tech-Recruiting?
Kandidat*innen der IT-Branche gehören zu den gefragtesten Arbeitnehmer*innen auf dem Arbeitsmarkt. Die vorschreitende Digitalisierung sorgt für stets neue und anspruchsvollere Anforderungen an die IT-Strukturen der Unternehmen. Infolgedessen werden die Entwickler*innen, Cloud-Ingenieur*innen oder Datenschutz-Expert*innen immer stärker umkämpft.
Doch nicht nur die IT als Fachgebiet hat sich weiterentwickelt. Auch die Aufgaben der Entwickler*innen sind komplexer geworden. Die IT-Abteilung ist die Schlüsselkomponente, wenn es um die Umsetzung neuer Projekte geht. Daher werden Entwickler*innen immer mehr zu Projektmanager*innen, die eng mit anderen Fachbereichen zusammenarbeiten und mehr Verantwortung übernehmen. Dennoch herrscht oft noch das Klischee des “klassischen Nerds” – ein Mindset, das HR unbedingt erneuern muss, um im Tech-Recruiting die richtigen Talente überhaupt anzusprechen.
Die Entwickler*innen wissen um ihre zentrale Rolle auf dem Arbeitsmarkt und lassen sich nicht von standardisierten Direktansprachen auf Businessnetzwerken begeistern. Sie wollen individuell und fachlich getriggert werden.
Und was sind eigentlich New Jobs?
Im Rahmen der digitalen Transformationen wurden und werden etliche Jobs neugestaltet, umstrukturiert oder durch neue Berufe ersetzt. In einer Welt, die sich zunehmend “online” abspielt (neue Kanäle, Formate etc.), entwickelt sich die Journalist*in immer mehr zur Content Manager*in, werden E-Commerce-Manager*innen stärker denn je gesucht, und entsteht der “Meme Officer” als komplett neues Berufsfeld. Unter dem Begriff “New Jobs” fallen deswegen all die neuen Berufe und Aufgaben, die erst seit Kurzem gesucht und gebraucht werden.
Viele dieser Aufgaben setzen Abschlüsse voraus, die es teilweise noch gar nicht gibt, bzw. deren Absolvent*innen erst in einigen Jahren den Arbeitsmarkt betreten werden. Umso wichtiger ist es deswegen, weniger auf das starre (und besonders für die “New Jobs” teilweise nur schlecht passende) Anforderungsprofil zu setzen. Das bedeutet, auch die Personen ins Visier zu nehmen, die zwar nicht den “perfekt passenden” Abschluss besitzen, aber entweder bereit sind, sich weiterzubilden oder sogar schon erste Erfahrungen in dem gewünschten Bereich gesammelt haben.
Für das Stellenprofil heißt das im Konkreten: Die Arbeitsaufgabe in den Fokus stellen, anstatt mehrere Jahre Berufserfahrung in einem komplett neuen Feld vorauszusetzen. Gleichzeitig sollten sich Recruiter*innen umfassend mit der Candidate Persona auseinanderzusetzen, um sich ein Bild davon zu machen, wen sie eigentlich suchen und wie sie die Zielgruppe am besten erreichen. Eine knifflige Aufgabe – schließlich gibt es bei diesen Jobs wenig vorhandene Datengrundlage. Aber es ist nicht unmöglich, wenn man statt dem Stellenprofil die Aufgabenbeschreibung stärker in den Fokus rückt. Das heißt, wenn ein Meme Office gesucht wird, der Content in Form von Memes – also diesen “kleinen lustigen Bildern” – produziert, dann sucht man Digital Natives, die mit genau diesen Memes aufgewachsen sind.
Was wir über die beiden Felder wissen
Das Tech Recruiting steht also vor der Herausforderung, der Veränderung von IT und ITler*innen zu begegnen. So stellen Entwickler*innen neue Ansprüche an das Unternehmen – von der freien Wahl der Arbeitsmittel bis zu einem stärkeren Fokus auf Projektarbeit (anstelle der “bloßen” Sysadmin-Aufgaben).
Im Rahmen der New Jobs sind es hingegen die Erarbeitung der Anforderungsprofile und Candidate Personas, die Personaler*innen Probleme bereiten. Wie diese beiden Handlungsfelder angegangen werden können, haben wir bereits auf unserem Blog beleuchtet:
Tech-Recruiting mithilfe von Empathie
In einem Gastbeitrag auf unserem Blog spricht Gilles Scheuren, Head of Marketing bei matched.io, von den Besonderheiten im Recruiting von Tech-Berufen. Welche Erwartungen stellen diese Kandidat*innen an die Recruiter*innen? Und wie muss sich HR verhalten, um diese Berufsgruppen zu begeistern? Kleiner Spoiler: Das Zauberwort lautet “Tech-Empathie” 😉
New Jobs: Eine neue Herausforderung
Ob Datendetektiv*in oder VR-Specialist*in: Die Arbeitswelt 4.0 geht Hand in Hand mit immer kurioseren Stellentiteln und schwer zu erarbeitenden Anforderungsprofilen. Wie kann HR auf die neuen Berufstitel und -tätigkeiten reagieren, um auch diese Expert*innen zu finden?
Unser CEO im Vortrag über das Recruiting von Spezialist*innen
Zur Abwechslung etwas für Augen und Ohren. In einem Mitschnitt aus der HR-Online-Konferenz “Wer tickt wie?” spricht unser CEO Michael Benz über das “Wo”, “Was” und “Wann” hinter dem Erreichen von Spezialist*innen.
Und noch als kostenloses Freebie: Unsere Präsentation aus dem Vortrag, kostenlos zum Download.