Der Kandidatenfokus liegt auf Professionals
Seit Mai 2021 ist der Bedarf an Mitarbeitenden im Bereich Marketing und Kommunikation um 22% gestiegen. Auffallend ist in diesem Berufsfeld die immense Konzentration auf Professionals, denn ganze 75% aller Stellenangebote setzen Berufserfahrung voraus, wie eine aktuelle Auswertung von whyapply belegt. Jedoch bringen laut Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit nur circa die Hälfte der Arbeitsuchenden Berufserfahrung mit. Somit blieben 55% des potenziellen Kandidatenkreises für die HR-Abteilungen unentdeckt. Das betrifft vor allem Absolvent*innen und Quereinsteiger*innen. Fatal, wenn man bedenkt, dass Unternehmen immer stärker um qualifiziertes Personal kämpfen müssen.
Potenzial von Youngstars und Quereinsteiger*innen nutzen
Fest steht, dass Fachkräfte branchenübergreifend gesucht werden und es schwieriger wird, die “richtigen Leute” zu finden. Doch die teils starren Vorgaben in den Anforderungsprofilen bremsen Personaler*innen auf der Suche nach neuen Talenten aus. Die notwendige Flexibilität bleibt auf der Strecke und sorgt unter anderem dafür, dass Vakanzen lange unbesetzt bleiben. Dabei würde eine Neujustierung der Zielgruppe helfen, die bisherigen “Filtereinstellungen” im Recruiting neu zu bewerten und damit die Zielgruppe um passende Candidate Personas zu erweitern, die nicht zu der Kategorie “Professionals” zählen.
Natürlich ist es weiterhin wichtig, dass Unternehmen beispielsweise mit Personalentwicklungsmaßnahmen in Arbeitnehmende investieren. Dieses Invest werde jedoch gegebenenfalls sogar durch niedrigere Einstiegsgehälter ausgeglichen.
Weg vom Schubladendenken
Wollen Unternehmen im War for Talents nicht den Kürzeren ziehen, müssen sie sich vom Schubladendenken lösen. Das bestätigt Recruiting- und Employer-Branding-Experte Michael Benz:
„Um Unternehmen vor Leerstellen und steigenden Besetzungskosten zu schützen, benötigen wir Recruiting-Maßnahmen, die Knowhow und Talent in den Fokus rücken, statt Geradlinigkeit und Länge des Lebenslaufs zu priorisieren.“
Wir von whyapply nutzen dazu beispielsweise die JobChallenge. Mit ihr machen wir eine konkrete Aufgabe aus dem späteren Joballtag für die Kandidat*innen auf Social Media sichtbar und wecken somit ihr Interesse.
Mehr Offenheit und Diversität = mehr Talente
Um neben Fachkräften auch Absolvent*innen und Quereinsteiger*innen direkt und konkret mit anzusprechen, hilft ein breit aufgestellter Recruiting- und Personalmarketing-Mix. Stellenanzeigen sollten explizit Quereinsteiger*innen und Berufsanfänger*innen „einladen“. Statt der Darstellung von gesuchten Qualifikationsprofilen, hilft die Deklaration von beispielhaften Aufgaben dabei, die Herausforderung mit dem eigenen Können abgleichen zu können. Online-Profile, wie etwa auf der Plattform Behance oder selbst geschriebene Artikel, können alternativ klassische Bewerbungsunterlagen unterstützen.