Volle Auftragsbücher, aber kaum Personal. In dieser Situation befinden sich viele Handwerksbetriebe und die Lage spitzt sie weiter zu. Denn die Nachfrage nach Kandidat*innen im Bereich Handwerk und Fertigung ist, im Vergleich von Mai zu September 2021, um 66% gestiegen. Welche Initiativen sollten die Firmen jetzt ergreifen, um den Auftragsbooms zu bewältigen?
Auftragsboom im Handwerk
In den mehr als eine Million deutschen Handwerksbetrieben zeichnet sich bereits seit 2013 ein regelrechter Auftragsboom ab, der selbst der coronabedingten Materialknappheit und steigenden Preisen für Holz und Co. zu trotzen scheint. So konnte die Branche im zweiten Quartal dieses Jahres den Umsatz, um satte 11% steigern.
Durch das gestiegene Auftragsvolumen müssen Kund*innen im Bau- und Ausbaubereich, laut Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer, manchmal sogar bis zu 15 Wochen warten, bis ein Auftrag begonnen und abgearbeitet ist. Ob die Branche weitere Umsatzsteigerungen verzeichnen kann, hängt jedoch an der Verfügbarkeit neuer Arbeitnehmer*innen.
Durch das gestiegene Auftragsvolumen müssen Kund*innen im Bau- und Ausbaubereich, laut Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer, manchmal sogar bis zu 15 Wochen warten, bis ein Auftrag begonnen und abgearbeitet ist. Ob die Branche weitere Umsatzsteigerungen verzeichnen kann, hängt jedoch an der Verfügbarkeit neuer Arbeitnehmer*innen.
Bedarf an Personal explodiert
Um den steigenden Auftragszahlen gerecht zu werden und die Auftragszeiten zu senken, benötigen die Betriebe dringend neues Personal. Wie dringend die Personalsuche ist, zeigt eine aktuelle Auswertung von whyapply. Demnach ist die Anzahl der Stellenanzeigen in Handwerk und Fertigung zwischen Mai und September 2021 um 66% gestiegen.
Der Mangel an Personal wird sich auch im Handwerk weiter zuspitzen. Allein durch den demografischen Wandel fallen bereits in wenigen Jahren Millionen Fachkräfte weg. Zusätzlich kehren der Branche immer mehr Schüler zugunsten eines Studiums den Rücken. Die Folge: 7,5 % weniger neue Ausbildungsverträge als im Vorjahr. Damit das Wachstum nicht stagniert, müssen Unternehmen jetzt massiv in die Fachkräftegewinnung investieren.
Der Mangel an Personal wird sich auch im Handwerk weiter zuspitzen. Allein durch den demografischen Wandel fallen bereits in wenigen Jahren Millionen Fachkräfte weg. Zusätzlich kehren der Branche immer mehr Schüler zugunsten eines Studiums den Rücken. Die Folge: 7,5 % weniger neue Ausbildungsverträge als im Vorjahr. Damit das Wachstum nicht stagniert, müssen Unternehmen jetzt massiv in die Fachkräftegewinnung investieren.
Die wichtigsten Tipps für das Recruiting im Handwerk
1. Arbeitgebermarke
Um für Bewerber*innen attraktiv zu sein, müssen Unternehmen kontinuierlich aktiv an der Stärkung und Abgrenzung ihrer Arbeitgebermarke arbeiten. Ein langfristiges Investment, dessen Effekte sich nicht prompt in den nächsten Zahlen widerspiegeln. Bereits mit einer aussagekräftigen Karriereseite können Unternehmen sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren und von sich, ihrer Unternehmenskultur, dem Arbeitsalltag und ihren Aufgaben berichten. Immerhin ist die Karriereseite für alle Bewerber*innen eine wesentliche Informationsquelle und das Einstiegstor in den Bewerbungsprozess.
2. Sichtbarkeit
Arbeitnehmer*innen stehen heute einer Vielzahl an Jobangeboten gegenüber. Um aus der Masse an Jobangeboten herauszustechen, müssen Unternehmen einen individuellen Recruiting-Mix zusammenstellen und kontinuierlich in der Zielgruppe mit spannenden Inhalten sichtbar sein. Ob Unternehmensblog oder -vlog, Mitarbeiterempfehlungsprogramme oder die Recruiting-Kampagnen von whyapply – diese Maßnahmen helfen dabei, den kandidatenorientierten Recruiting-Mix zu ergänzen und immer wieder Touchpoints bei den richtigen Kandidat*innen zu setzen.
3. Ansprache
Arbeitgeber müssen sich noch stärker, um qualifizierte Kandidat*innen bemühen. Dafür sollten Unternehmen insbesondere auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden eingehen und Vertragsbestandteile wie Gehalt, Urlaub und Benefits attraktiv sowie transparent gestalten. Zudem erreichen Firmen ihre Zielgruppe neben dem Einsatz von Offline-Recruiting-Maßnahmen, wie beispielsweise Flyer in Baumärkten oder Printanzeigen, auch auf den sozialen Netzwerken. Dieses Potenzial können Arbeitgeber nutzen, um ihre Vakanzen zielgruppengenau auszuspielen und das Interesse der Kandidat*innen zu wecken.
4. Digitalisierung
Automatisierte Bewerbungsverfahren, schnelle und transparente Recruiting- und Bewerbungswege sind ein Must-have. Mit langen und aufwändigen Prozessen verlieren Unternehmen geeignete Talente. Daher empfiehlt sich ein schlankes und mobiloptimiertes Bewerbungsverfahren – ohne Anschreiben oder komplizierte Bewerbungsmasken. Einen weiteren Pluspunkt kann man erzielen, wenn die Ansprechpersonen sowie deren Telefonnummer bei der Stellenanzeige vermerkt sind. So haben die Bewerber*innen die Möglichkeit, vorab Fragen stellen zu können und schnell zusätzliche Informationen zu erhalten.
5. Mitarbeiterbindung
Essenziell ist neben der Gewinnung neuer Mitarbeitenden vor allem auch das Halten der aktuellen Kolleg*innen. Ausschlaggebend dafür ist gerade in Phasen der hohen Belastung eine wertschätzende und unterstützende Kommunikation durch Führungskräfte und Arbeitgeber.
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