Teilen ist in der Gesellschaft eine gern-gesehene Handlung. Ob wir Wohnraum teilen oder beim Carsharing aktiv sind. Immer mehr Menschen gehen diesem Trend nach. Warum dann auch nicht den Führungsposten teilen? Unmöglich? Nein, das Zauberwort heißt TopSharing!
In der modernen Arbeitswelt gewinnen Flexibilität, Individualität und Autonomie zunehmend an Bedeutung. Um Arbeitszufriedenheit und Leistungsbereitschaft zu gewährleisten, versuchen immer mehr Arbeitgeber, diesen Wünschen und Bedürfnissen der Mitarbeiter nachzukommen. Home-Office, Gleitzeit oder Telearbeit sind nur einige Angebote, um den Ansprüchen der Work-Life-Balance der Arbeitnehmer*innen gerecht zu werden.
Aber gelten diese Freiheiten auch für Führungskräfte? Ist es Führungspersonen mit über-vollem Terminkalender überhaupt möglich, den Arbeitsalltag derart anzupassen? Meist sind es doch gerade die Geschäftsführung und Abteilungsleitung, die am Morgen als Erstes im Büro sitzen und es auch als Letzte wieder verlassen. Auch für die Managementetage sind flexible Arbeitszeitmodelle realisierbar: Mit dem Modell der „Doppelspitze“, besser bekannt als TopSharing.
TopSharing ist eine spezielle Form des JobSharings. Dabei teilen sich zwei oder mehr Personen eine Leitungsposition. In welchem Umfang das geschieht, wer welche Aufgaben übernimmt und welche Gemeinsam getragen werden, hängt vom jeweiligen Tandem ab. Je nach Branche sind verschiedene Optionen denkbar, den Führungsjob mit den individuellen Bedürfnissen nach Teilzeitarbeit zu vereinen.
Argumente für TopSharing
- Mehr Expertise für eine gemeinsame Stelle.
- Mehr Kommunikation und ein engerer Austausch zwischen Führung und Team.
- Gegenseitige Unterstützung bei krankheitsbedingten Ausfällen und Meetings reduzieren die Ausfallquote.
- Gesteigerte Motivation bei den Mitarbeitern, da ein individueller Fokus bei Arbeitsinhalten ermöglicht wird.
- Eine höhere Leistungsfähigkeit, durch eine bessere Work-Life-Balance.
Ziel des agilen Leadership-Gedankens ist es, dass sich die Führungskräfte den Schwerpunkten ihrer Arbeit widmen können, für die sie am besten qualifiziert und motiviert sind. Defizite oder Ausfälle können leichter durch den passenden Gegenpart ergänzt und ausgeglichen werden. Ob 70:30, 60:60 oder 20:80 – vieles ist bei einer gemeinsamen Führungsposition umsetzbar. Auch wenn der Schlüsselfaktor vor allem darin liegt den geeigneten Partner zu finden, ist das Modell praktikabel. Das beweisen unter anderem Daimler, IKEA und Telekom. Die Unternehmen haben TopSharing erfolgreich erprobt und sind von den Vorteilen des Modells überzeugt.
Unser Fazit:
Ein Duo an der Spitze ist sowohl für die Führungskräfte selbst als auch für die Mitarbeiter und das Unternehmen eine innovative Lösung, um den Interessen aller bei der Arbeitszeitgestaltung gerecht zu werden. Mit doppelter Workpower kann mehr geleistet und die Zufriedenheit gesteigert werden. Nichtsdestotrotz muss die Chemie zwischen den Führungspersönlichkeiten stimmen und ein einheitliches Führungsverständnis herrschen. Erst dann kann sich das Potenzial von TopSharing ganzheitlich entfalten und Nutzen stiften.